„Die Schöne und das Biest“ ist die Geschichte der schönen Bella, die sich aus Zuneigung zu ihrem Vater in ein verwunschenes Schloss begibt. Dieses gehört dem schrecklichen Biest, einem Prinzen, der wegen seiner Selbstsucht verzaubert wurde und nur durch wahre Liebe von seinem Schicksal erlöst werden kann. Während sich Bella trotz ihrer Angst zunächst mit den ebenso verwunschenen Schlossbewohnern anfreundet und dem Biest langsam näherkommt, entdeckt auch der Zuschauer nach und nach das gute Herz, das sich hinter dem grausigen Äußeren verbirgt. Das erkennt auch Bella in einem spannenden Finale, in dem sie dem Biest schließlich ihre Liebe gesteht und es so von seinem Fluch befreit.
1. Akt
Die gute Fee erzählt vom Schicksal eines aufgrund seines liederlichen Lebenswandels in ein Biest verwandelten Prinzen, der nur durch die Liebe einer Frau erlöst werden kann, andernfalls aber für immer zu Stein wird.
Die Dorfgemeinschaft amüsiert sich mit Würfelspiel und Bier. Gustav, „ein recht wohlhabender, aber tumber Aufschneider“, trifft Bella, die jüngste Tochter des Kaufmannes Wilhelm. Er macht ihr wieder einmal Avancen, von denen sie allerdings nichts hören will. Die Dorfleute tun ihre Unzufriedenheit mit dem ewig gleichen Alltag kund. Plötzlich erscheint eine Kräuterfrau, für deren Bedürfnisse Gustav nur Hohn und Spott übrighat, woraufhin sie der hilfsbereiten und freundlichen Bella rät, sich auf die Suche nach ihrem Licht zu machen, das ihr den Weg zu strahlendem Glück weisen wird. Das gänzlich unerfahrene und bescheidene Mädchen bekundet seine Sehnsucht nach einem erfüllenden, über den beschränkten Gesichtskreis des Dorfes hinausgehenden Leben.
In Gustavs erneutes Werben um Bella platzt ein Bote mit der Meldung, ein Sturm habe das reich beladene Schiff des Kaufmanns Willhelm, Vater der drei Töchter Ilse, Grete und Bella, versenkt und so seinen Besitzer mittellos gemacht. Der verzweifelte Kaufmann beklagt sein bitteres Schicksal, Ilse und Grete hingegen glauben zuerst an einen bösen Scherz, müssen dann aber wohl oder übel zur Kenntnis nehmen, dass ihnen nun eine Zukunft ohne jeglichen Luxus bevorstehen wird. Um möglicherweise noch etwas von der Schiffsladung zu retten, bricht Wilhelm in die Hafenstadt auf. Ilse und Grete erhoffen sich trotz der scheinbar aussichtslosen Lage einige wertvolle Gegenstände von ihm, die bescheidene Bella jedoch wünscht ihrem Vater alles Gute und erbittet sich nur eine einzige Rose als Mitbringsel. Schweren Herzens lässt sie ihren Vater ziehen.
Nachdem Bella Gustavs Werben die nächste Abfuhr erteilt hat, versucht er es jetzt mit Erpressung: Er könnte Bellas Familie vor dem Ruin retten. Gleichzeitig präsentiert er sich als toller Hecht, aber Bella bleibt bei Ihrem entschiedenen Nein.
Die als Kräuterfrau verkleidete Fee nimmt den Handlungsfaden auf und erzählt, wie der Vater erfahren muss, dass sein gesamter Besitz tatsächlich verloren ist. Verzweifelt macht er sich auf den Nachhauseweg, verirrt sich im Wald und begegnet einer Horde von Kobolden und ihrer Herrin, der Fee. Diese führt ihn zu einem verwunschenen Schloss mit allerlei verzauberten Wesen. Ein Licht zieht ihn magisch an, eine einzelne Rose erweckt seine Aufmerksamkeit. Als er diese Rose pflückt, stellt ihn ein hässliches Biest wütend zur Rede und droht ihm mit dem Umbringen. Wilhelms flehentliches Bitten kann das Scheusal umstimmen, es entlässt ihn unter der Bedingung, dass er ihm innerhalb von drei Tagen eine seiner drei Töchter schickt. Die Haushälterin des Biests, Mathilde, artikuliert ihre Verzweiflung über die trostlose Situation, in der sich der gesamte Hofstaat befindet, seit der Prinz von der Fee mit dem grausamen Fluch belegt wurde. Nach einem Tanz der Kobolde kehrt der Vater mit Hilfe eines Zauberrings zu seinen Töchtern im Dorf zurück. Das Biest hat ihm eine große, mit Schätzen gefüllte Kiste als Belohnung für sein Versprechen mitgegeben. Beim Anblick dieser Kostbarkeiten schwelgen Ilse und Grete zusammen mit den Dorfbewohnern im neugewonnenen Reichtum.
Vater Wilhelm erzählt seiner jüngsten Tochter Bella vom Zusammentreffen mit dem Ungeheuer. Auf ihr Drängen hin gesteht er ihr die volle Wahrheit, nämlich dass er dem Biest versprechen musste, ihm eine seiner Töchter auszuliefern. Er gibt Bella die von ihr ersehnte Rose und erzählt ihr von dem seltsamen, aber wunderschönen Licht im Schloss. Während ihr Vater erschöpft einschläft, streift ihm Bella den Zauberring vom Finger und begibt sich mit seiner Hilfe in den Wald. Sie kann die Fee und ihre Kobolde dazu bringen, sie zum Schloss zu führen. Erneut gibt die Fee Bella den guten Rat, unbeirrt den Lebensweg zu beschreiten, den ihr nur das Herz vorgeben kann.
Von der Ankunft das Mädchens überrumpelt, versteckt sich das Biest vor Bella, um sie dann seinerseits mit seinem plötzlichen Erscheinen zu erschrecken. Zitternd besteht sie darauf, freiwillig zu ihm gekommen zu sein. Als der versammelte Hofstaat zu einer zauberhaften Musik zu tanzen beginnt, verliert das Schloss einiges von seinem Schrecken für Bella. Sie findet ein Buch mit Shakespeare-Sonetten und beginnt, den Verzauberten vorzulesen. Plötzlich kommt das Biest wieder dazu und vollendet auswendig das angefangene Sonett. Die beiden schauen sich zum ersten Mal tief in die Augen. Im Biest regt sich eine erste, zarte Hoffnung auf Rettung, doch ein zufälliger Blick in den Spiegel ruft ihm sein hässliches Äußeres schmerzlich in Erinnerung. Mathilde wird des langsam verlöschenden Lichtes gewahr und befürchtet das Schlimmste für die verzauberten Wesen. Das Biest reicht Bella einen Zauberspiegel, in dem sie sehen muss, wie sich ihr Vater um sie verzehrt. Gerührt von Bellas Tränen, erlaubt ihr das Biest die Rückkehr nach Hause. Sie verspricht ihm, innerhalb von drei Tagen wieder bei ihm zu sein. Mit ihrem Fortgang stürzt sie das Biest, das Bellas Schwur misstraut, in tiefe Verzweiflung.
2. Akt
Die als Kräuterfrau verkleidete Fee erzählt, dass der Vater außer sich vor Freude ist, als er seine Tochter Bella wohlbehalten in seinem Haus wiederfindet. Auf dem Fest, das er deshalb veranstaltet, mokieren sich ihr zwei älteren Schwestern Ilse und Grete über die Aufmerksamkeit aller, die allein Bella gilt, wo sie sich doch selbst als Rosen in der Wüste sehen. Zu allem Überfluss machen sie sich auch noch über Bellas Erzählung von ihrer Begegnung mit dem seltsamen Wesen im Schloss lustig.
Um seiner Werbung um Bella noch mehr Ausdruck zu verleihen, versucht Gustav ihr einzureden, dass sie ihm bereits verfallen sei, womit er vielleicht die Dorfgemeinschaft, aber keinesfalls seine Angebetete überzeugen kann. Plötzlich entdeckt Bella die Rose auf dem Boden, hebt sie auf und kommuniziert in Gedanken mit dem Biest. Nicht einmal ihr Vater glaubt ihr die Geschichte von dem im Grunde genommen gütigen Wesen. Eigentlich ist sich Bella selbst nicht sicher, wohin sie ihr Weg führen wird, aber die Fee, der sie im Wald begegnet, ermahnt sie erneut, besonders in Liebesangelegenheiten – allen möglichen Schwierigkeiten zum Trotz – ihren eigenen Weg zu gehen, den ihr das Herz weist. Dann führt sie Bella wiederum ins Schloss. Der eifersüchtige Gustav und die auf Reichtümer erpichten Schwestern Ilse und Grete beschließen daraufhin, Bella gewaltsam aus den Händen des Ungeheuers zu befreien. Gustav ruft alle Dörfler zusammen und fordert sie auf, ihre Gewehre mitzunehmen, um dem Scheusal den Garaus zu machen.
Seit Bellas Weggang kauert das Biest nur mehr lethargisch in seinem Schloss, seine Mahlzeiten bleiben unberührt. Die Chancen auf Erlösung schwinden, das Licht ist endgültig beim Erlöschen. Mathilde, die Haushälterin, setzt ihre dennoch optimistische Zukunftserwartung der verzweifelt-pessimistischen Stimmung des Biests entgegen. Da taucht plötzlich Bella im Schloss auf. Sie und das Biest beteuern einander ihre Sehnsucht, die sie während ihrer Trennung verspürten. In einem kurzen Tanz kommen sie sich sehr nahe, doch von draußen hört man die kämpferisch schreienden Dorfbewohner, die es auf das Leben des Ungeheuers abgesehen haben. Im Krach der mit Gewalt eindringenden Dorfleute wird Bellas Liebeserklärung im Keim erstickt. Mit Gustav an der Spitze erschlagen sie das Biest. Bella beugt sich über den Sterbenden und spricht die erlösenden Worte „Ich liebe dich“. Die Fee kann somit die Erlösung des verfluchten Hofstaates vollziehen und aus dem Biest wird ein schöner Prinz. Im abschließenden Liebesduett versichern sie sich ihrer gegenseitigen Zuneigung und besingen überglücklich „die große Kraft der Liebe, die einzige Kraft, die immer siegt“.